Forschung fand noch nie allein im sogenannten „Elfenbeinturm“ statt. Sie ist immer auch ein Spiegel und wesentlicher Bestandteil der Gesellschaft, die sie mitprägt und beeinflusst, welchen Fragen sie sich widmet. Forschung im Fokus möchte im Jahr 2021/22 aktuelle Forschungsthemen an der HHU vorstellen, die zeigen, wie vielfältig Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbunden sind. Dabei wird ein breiter Bogen gespannt von den Bedingungen unseres Zusammenlebens, über historische Perspektiven bis hin zu angewandter Forschung zum Wohle der Allgemeinheit. Es sprechen und diskutieren mit Ihnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachgebieten.
Aktuelle Hinweise zur Veranstaltung finden Sie rechtzeitig vorab auf der Webseite des Hauses der Universität: www.hdu.hhu.de.
14.10.2021
Sozialer Aufstieg mit Kunst: vom „Tellerwäscher zum Millionär“ vor 250 Jahren
Jun. Prof. Dr. Julia Trinkert, Dr. Patricia Strohmaier (Institut für Kunstgeschichte, HHU)
Wie präsentiert man sich selbst, um sozial akzeptiert zu werden? Diese Frage stellten sich bereits im 18. Jahrhundert viele „Parvenüs“ – gesellschaftliche Aufsteiger*innen, die in ihrer neuen Position in vielerlei Hinsicht den richtigen Geschmack zeigen mussten. Die Kunsthistorikerinnen Jun.-Prof. Dr. Julia Trinkert und Dr. Patricia Strohmaier geben anhand ihrer Forschung Einblicke in das Zusammenspiel von gelungenen Aufstiegsstrategien und Selbstinszenierungen durch den Einsatz von Statussymbolen und Kunst.
04.11.2021
Migrationsbezogene und soziale Bildungsungleichheit in Deutschland
Prof. Dr. Christoph Spörlein (Institut für Sozialwissenschaften, HHU)
Viele Zuwander*innen, die neu nach Deutschland kommen, haben hohe Bildungsziele für sich und ihre Kinder. Dennoch weisen sie und ihre Nachkommen oft niedrigere Schulabschlüsse auf, als die Mehrheitsbevölkerung und sind schlechter in den Arbeitsmarkt integriert. Doch woher kommen diese ungleichen Bildungsergebnisse? Der Soziologe Prof. Dr. Christoph Spörlein gibt einen Einblick in ihre Entstehung, von der Migrationsentscheidung im Herkunftsland und dem Spracherwerb im Zielland über die Rolle der sozialen Herkunft sowie individueller Bildungsverläufe im Schulsystem.
02.12.2021
In Vielfalt geeint? Über die Solidarität zwischen EU-Bürger*innen
Dr. Christopher Starke (Universität Amsterdam; zuvor: Institut für Sozialwissenschaften, HHU)
Seit ihrer Gründung ist Solidarität für die Europäische Union von zentraler Bedeutung. Sie ist der soziale "Kitt", der die EU zusammenhält. Doch die europäische Schuldenkrise und andere Konflikte des letzten Jahrzehnts bedrohen die Vision eines vereinten Europas. Mehr denn je, so scheint es, ist die EU auf europäische Solidarität angewiesen. Ihr einzigartiges Potenzial, soziale Probleme zu lösen, wenn andere Steuerungsmechanismen wie Zwang oder Kompensation versagen, sichert die Stabilität der EU auch in schweren Zeiten. In seinem Vortrag zeigt der Kommunikationswissenschaftler Dr. Christoph Starke, unter welchen Bedingungen Solidarität zwischen EU-Bürger*innen entsteht und welche Rolle insbesondere den Medien dabei zukommt.
Haus der Universität, Schadowplatz 14, Düsseldorf
Heinrich-Heine-Universität
- Prof. Dr. Georg Pretzler
- Dr. Heidrun Schnitzler
- Dr. Dietrich Knapp