Eine Erzählung, die zur Weltliteratur gehört und zugleich ein Schlüsseltext des Christentums ist, das Evangelium nach Markus, hat es in sich.
In schlichten Worten schildert es in seiner ersten Hälfte, wie Jesus von Nazareth die frohe Botschaft von der Nähe des Gottesreiches in Galiläa verkündet und die Menschen mit allen Sinnen erfahren lässt, was diese Nähe bedeutet.
Dann aber kommt die Wende. Sehenden Auges und willentlich schlägt Jesus einen Weg ein, der ihn ans Kreuz bringt und seine Anhängerschaft in Panik auseinanderlaufen lässt. Das alles wirkt rätselhaft, und es vollzieht sich doch textimmanent mit einer Notwendigkeit, wie man sie aus griechischen Tragödien kennt.
Um die Logik des Textes zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen: Das Markusevangelium ist gegen Ende des Jüdischen Krieges, also um das Jahr 70 n. Chr., entstanden. Der Text stellt sich der Frage, wie die Jesusgeschichte nun überhaupt noch sinnvoll erzählt werden konnte – in einer Zeit, in der der Sieg Roms über Jerusalem die verheißungsvollen Worte Jesu Lügen zu strafen schien.
Mit dieser Perspektive wollen wir uns mit dem Markusevangelium beschäftigen. Die Veranstaltung steht in der Tradition des von Ton Veerkamp begründeten Berliner Lehrhauses.
Referent: apl. Prof. Andreas Bedenbender, Neues Testament, Kirchliche Hochschule Wuppertal und Lehrhaus Dortmund e.V.
Anmeldung erforderlich
Ev. Kirchenkreis, Hohe Straße 16, Düsseldorf
Ev. Stadtakademie