Eine Erzählung, die zur Weltliteratur gehört und zugleich ein Schlüsseltext des Christentums ist, das Evangelium nach Markus, hat es in sich. In schlichten Worten schildert es in seiner ersten Hälfte, wie Jesus von Nazareth die frohe Botschaft von der Nähe des Gottesreiches in Galiläa verkündet und die Menschen mit allen Sinnen erfahren lässt, was diese Nähe bedeutet. Dann aber kommt die Wende. Sehenden Auges und willentlich schlägt Jesus einen Weg ein, der ihn ans Kreuz bringt und seine Anhänger in Panik auseinanderlaufen lässt. Das alles wirkt rätselhaft, und es vollzieht sich doch textimmanent mit einer Notwendigkeit, wie man sie aus griechischen Tragödien kennt.
Um die Logik des Textes zu verstehen, muss man sich vergegenwärtigen: Das Markusevangelium ist gegen Ende des Jüdischen Krieges, also um das Jahr 70 n. Chr., entstanden. Der Text stellt sich der Frage, wie die Jesusgeschichte nun überhaupt noch sinnvoll erzählt werden konnte – in einer Zeit, in der der Sieg Roms über Jerusalem die verheißungsvollen Worte Jesu Lügen zu strafen schien.
Die Veranstaltung knüpft an das vergangene Semester an, ist aber auch in sich verständlich.
11.10.2025:
Ev. Kirchenkreis, Hohe Straße 16, Düsseldorf
28.10.2025 | 18.11.2025 | 02.12.2025:
Ev. Johanneskirche, Foyer, Martin-Luther-Platz 39
apl. Prof. Andreas Bedenbender, Kirchliche Hochschule Wuppertal
Ev. Stadtakademie