1966 sagte der bekannte katholische Theologe Karl Rahner in einem vielzitierten Satz: „Der Fromme von morgen wird ein Mystiker sein, einer der etwas erfahren hat, oder er wird nicht mehr sein.“ Rahner sprach bewusst nicht vom „Katholiken“ und auch nicht vom „Christen“ von morgen, sondern vom „Frommen“ – wir würden heute vielleicht eher von der und dem „spirituell Suchenden“ sprechen. Interessant dabei ist der implizite Hinweis, dass jener im Christentum seit dem 12. Jahrhundert auszumachende Strom der Überlieferung, den wir heute als „Mystik“ bezeichnen, bezüglich dieser Möglichkeit der lebendigen Glaubenserfahrung hilfreich sein kann. Die Reihe stellt einen Versuch dar, sich mit diesen Traditionen – und konkret mit Quellentexten – über einen längeren Zeitraum (also möglichst auch in den kommenden Halbjahren) in unserer Akademie zu befassen. Jede Veranstaltung kann auch einzeln und ohne Vorbereitung besucht werden.
Einführung und Hinweise zur Deutung:
Marco A. Sorace, Theologe, Düsseldorf
Sprecher:
Axel Grube, Hörbuchsprecher (Onomato-Verlag), Düsseldorf
24.09.2025
Hildegard von Bingen (1098 – 1179)
und die Sinne als Kraft der Gotteserkenntnis mit besonderer Berücksichtigung ihres Begriffs der „Grünkraft“ (Viriditas)
08.10.2025
Meister Eckhart (um 1260 – 1326/27)
und seine Lehre von der Gottesgeburt im Grunde der menschlichen Seele
29.10.2025
Jakob Böhme (1575 – 1625)
und sein Gottesverständnis als „Ur-grund“ und „Un-grund“ des Seins
Ev. Kirchenkreis, Hohe Straße 16, Düsseldorf
Dr. Uwe Gerrens, Düsseldorf